Allgemeines


Der Zoo Leipzig ist ein 26 Hektar (davon 2,1 Hektar Wasserfläche) großer parkartig gestalteter Zoologischer Garten am Rosental, nordwestlich der Leipziger Innenstadt. Er zählt zu den artenreichsten Zoos in Europa. Seit 2000 wird der Zoo großflächig unter dem Projektnamen „Zoo der Zukunft“ umgebaut und erweitert. Bis 2020 soll ein Umbau in einzelnen Themenbereichen erfolgen.[1] Laut des Sheridan-Zoo-Rankings des Briten Anthony Sheridan belegt der Zoo Leipzig bereits seit mehreren Jahren Platz zwei der besten Zoos in Europa (nach dem Tiergarten Schönbrunn) und Platz eins innerhalb Deutschlands.[2][3]

 

Geschichte


– Der Leipziger Zoo wurde am 9. Juni 1878 durch den Leipziger Gastwirt Ernst Pinkert (1844–1909) als privater zoologischer Garten auf dem Ratsgut Pfaffendorf gegründet (als 23. Tiergarten in Europa).
– Von der Gründungszeit des Zoos bis 1931 wurden auf dem Gelände des Leipziger Zoologischen Gartens etwa 40 Völkerschauen veranstaltet.
– Der Erste Weltkrieg brachte den Zoo in Bedrängnis. Viele Mitarbeiter, so auch Zoodirektor Johannes Gebbing, wurden zum Kriegsdienst eingezogen. Fleisch, Getreide und Brot wurden rationiert und eine große Anzahl von Tieren starb an Mangelernährung oder wurde an die hungernde Stadtbevölkerung verfüttert.
– Am 20. Mai 1926 wurde das von Hubert Ritter erbaute Planetarium eröffnet; das auf dem Gelände des Zoo gelegene, aber von außen zugängliche Gebäude an der Ecke Pfaffendorfer Straße/Kickerlingsberg wurde nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut.
– Der kriegsbedingt geschlossene Zoologische Garten wurde bereits am 6. Mai 1945 wieder eröffnet und das Gelände schon 1947 auf 16 Hektar vergrößert.
– Im Jahr 1973 wurde dem Leipziger Zoologischen Garten die Führung des Internationalen Tigerzuchtbuchs übertragen, das seit 1976 jährlich veröffentlicht wird und zu den umfangreichsten für eine bedrohte Tierart zählt. Mit 342 Geburten von Amurtigern in 50 Jahren ist der Leipziger Zoo der erfolgreichste Züchter.
– Im Jahr 1976 wurde das aus drei großen Freianlagen für Rinder, Kamelartige und südamerikanische Tiere bestehende Zooschaufenster fertiggestellt, das als breites Grabensystem eine mauerlose Abgrenzung und gleichzeitig nahtlose landschaftliche Einbindung in das benachbarte Rosental bildet. Der Zoo umfasste nun 22,5 Hektar.
– Am 23. Juni 1982 wurde das Menschenaffenhaus eröffnet, das im Rahmen der Bauarbeiten für das Pongoland 1999 abgerissen wurde. Im Jahr 1986 wurde vom Zoo das Internationale Zuchtbuch für die Anoas eingerichtet, das seitdem auch von wissenschaftlichen Mitarbeitern des Zoos geführt wird.
– 1991 erhielt der Zoo den Status eines städtischen Regiebetriebs. Seit dem 1. Januar 1995 war er Eigenbetrieb im Dezernat Kultur der Stadt Leipzig, im Jahr 2000 wurde er in eine GmbH umgewandelt, deren Gesellschafterin mit 100 % der Geschäftsanteile die Stadt Leipzig ist.

 

Quellennachweis
*1 Zoo Leipzig stellt Masterplan 2020 vor. Abgerufen am 19. Oktober 2013.
*2 LVZ-Online: Tiere – Leipzig verteidigt zweiten Platz im europäischen Zoo-Ranking – LVZ – Leipziger Volkszeitung. Abgerufen am 20. April 2017.
*3 Stiftung Warentest: Zoo-Ranking – Wien hat den besten – Meldung – Stiftung Warentest. Abgerufen am 20. April 2017.